Deutschordensbischof Johannes Ochmann
(Film/Text) Die Herkunft des Johannes Ochmann, auch Achmann oder Aken genannt, liegt im Dunkeln. Doch deutet sein Aufstieg innerhalb des Deutschen Ordens auf eine solide theologische Bildung hin.
Vor seiner Ernennung zum Bischof war Ochmann von 1402 bis 1405 als Kaplan des Hochmeisters Konrad von Jungingen tätig. In dieser Position genoss er dessen Vertrauen, was ihm den Zugang zu wichtigen politischen Vorgängen öffnete und den Weg zur Bischofswürde ebnete.
Am 3. August 1405 wurde Ochmann von Papst Innozenz VII. zum Bischof von Reval ernannt und erhielt am 13. Dezember 1405 auf der Marienburg die Bischofsweihe. Reval war zu dieser Zeit eine bedeutende Hansestadt mit deutschbaltischer Prägung, und der Bischof spielte nicht nur eine geistliche, sondern auch eine politische Rolle in der Verwaltung und im Machtgefüge der Region.
In seine Amtszeit fiel eine Phase der Konsolidierung des Ordensstaates nach außen und innen. Der Deutsche Orden war bemüht, seinen Einfluss auf die livländischen Gebiete zu festigen, während gleichzeitig politische Spannungen mit Polen-Litauen zunahmen. Auch die kirchlichen Auseinandersetzungen jener Zeit, insbesondere das Abendländische Schisma und die daraus resultierende Unsicherheit in der römischen Kirche, forderten diplomatisches Geschick von Bischöfen wie Ochmann. Konkrete Spuren seines Wirkens in Reval sind heute schwer greifbar, doch die Tatsache, dass seine Amtszeit ohne größere Konflikte verlief und er bis zu seinem Tod im Amt blieb, spricht für seine stabile und akzeptierte Position.
Johannes Ochmann verstarb am 20. Februar 1418 und wurde in der Kathedrale von Reval beigesetzt.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen