Dienstag, 15. April 2025

Sarg des Hochmeisters Anton Viktor von Österreich in der Kapuzinergruft.


Sarg des Erzherzog Anton Viktor von Österreich (1779–1835)

Geboren am 31. August 1779 in Florenz, war Anton Viktor der Sohn von Kaiser Leopold II. und Maria Ludovica von Spanien. 1803 trat er dem Deutschen Orden bei, dessen Hochmeister er ab 1805 war – ein Amt, das er mit großem Pflichtbewusstsein ausübte. Darüber hinaus fungierte er als Vizekönig von Lombardo-Venetien und war eine wichtige Figur im habsburgischen Machtgefüge der Zeit. Anton Viktor starb am 2. April 1835 und fand seine letzte Ruhestätte in der Kapuzinergruft in Wien.

Die Inschrift auf seinem Zinnarkophag lautet:

ANTONIVS. VIKTOR DIVI. LEOPOLDI. II. ET. MAR. LUDOVICAE FILIVS ARCHIDVX. AVSTRIAE MAGNVS ORDINIS. TEVTONICI. PER. IMPERIVM. AVSTRIACVM MAGISTER NAT. FLORENT. PRIDIE. CALEND. SEPTEMBR. MCDDLXXIX OBIIT. VINDOB. II. APRIL. ANTE. HORAM. X. VESPERTINAM. MDCCCXXXV

(Anton Viktor, Sohn des erhabenen Leopold II. und der Maria Ludovika, Erzherzog von Österreich, Großmeister des Deutschritterordens im Kaiserreich Österreich, geboren zu Florenz, den 31. August 1779, gestorben zu Wien, den 2. April, vor der zehnten Abendstunde, 1835.)

P. Damian Hungs OT 

Sonntag, 6. April 2025

Biographie zum Bild. - August zu Lippe-Brake


(Film/Text) Das Bild zeigt den Landkomtur von Marburg, August zu Lippe-Brake.

Geboren am 9. September 1643 auf Schloss Brake, war er das 12. und jüngste Kind des Grafen Otto zu Lippe-Brake und der Margarethe von Nassau-Dillenburg. Als Soldat im Dienst des Prinzen Wilhelm von Oranien, kämpfte er auf niederländischer Seite gegen die Franzosen. 1683 in den Dienst des Landstraßen von Hessen-Kassel getreten, unterstand ihm seit 1684 das Regiment "Lippe zu Fuß".

Der reformierten Konfession angehörend, trat er 1684 in den Deutschen Orden ein und gehörte der Ballei Marburg an, deren Landkomtur er 1688 wurde. Seit 1689 unterstand ihm das hessen-kasselsche Dragonerregiment und er kämpfte immer wieder gegen die französischen Truppen. Als solcher wurde er nicht nur zum Feldmarschall, sondern auch Kriegsrat von Hessen-Kassel.

Nachdem er den Oberbefehl über die Landtruppen der Republik Venedig abgelehnt hatte, verstarb er am 19. Juni 1701 in Neuwied und wurde am 21. August des Jahres in der Elisabethkirche zu Marburg beigesetzt.



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Mittwoch, 2. April 2025

Heilige Schwester Crescentia - Seelenführerin des Hochmeisters.


(Text/Film) Am 25. November 2001 wurde die Mystikerin und Ordensschwester Maria Crescentia Höss heiliggesprochen.

Am 20. Oktober 1682 geboren, trat sie in das Franziskanerinnenkloster Kaufbeuren im Allgäu ein und wurde später dessen Oberin. Die lebenskluge Frau hatte mystische Visionen und war Ratgeberin von über 70 Fürsten. Einer von ihnen war Clemens August von Bayern, der Hochmeister des Deutschen Ordens.

Als sein persönlicher Freund, Komtur Johann Baptist von Roll, am 9. Mai 1733 bei einem Duell ums Leben kam, plagten ihn schwere Gewissensnöte. Hätte er das Duell verhindern und damit das Leben seines Freundes retten können?

In dieser Not wandte er sich an die berühmte Ordensfrau und besuchte sie mehrfach. Zeitlebens, sie verstarb am 5. April 1744, stand er mit ihr im Briefkontakt. Über die persönlichen Gespräche sagte er, daß sie "die Wahrheit besser sagen konnte als ein Beichtvater".




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Montag, 31. März 2025

Hochmeister Leopold Wilhelm und seine Kunstsammlung.


(Text/Film) Hochmeister Leopold Wilhelm von Österreich gehörte zu den großen Kunstsammlern seiner Zeit. Der niederländische Maler David Tenier d.J. schuf hierzu 1651 einen Zyklus, welcher den Hochmeister in seiner privaten Galerie zeigt.


Doch wie kam es zu der Sammlung, welche mit zum Grundstock des Kunsthistorischen Museums in Wien wurde? Von 1647 bis 1656 saß er als Statthalter der spanischen Niederlande quasi an der Quelle und kaufte nicht nur für sich, sondern auch für seinen kaiserlichen Bruder zahlreiche Gemälde. Auch der Bürgerkrieg in Großbritannien (1640-1660) spielte ihm Möglichkeiten zu, so daß er die Sammlungen geflohener adliger aufkaufte.


Der Hochmeister ließ seine Sammlung professionell Katalogisieren. Als er 1656 nach Österreich zurückkehrte, zählte diese ca. 1400 Gemälde, 350 Zeichnungen und über 500 Skulpturen...


Montag, 24. März 2025

Epitaph des Deutschordensritters Christoph von Obentraut.


Das Epitaph des Deutschordensritters Christoph von Obentraut befindet sich in der Schlosskirche zu Simmern. Sein Wappen umgeben von Ahnenwappen zeigend, ist in einen kunstvollen Rahmen gesetzt und wirkt im Ganzen von einer schönen Kunstfertigkeit. Könnte der Obere Kopf eine Christusdarstellung sein, zeigt der rechte Kopf einen Mann mit Bart, der linke aber einen Jüngling.

Christoph von Obentraut war vermutlich der älteste Sohn des Heddesheimer Schultheißen Gotthard von Obentraut und der Maria Faust von Stromberg. In der Landkommende Ellingen das Amt des Baumeisters bekleidend, war er vielleicht an deren Neubau beteiligt, nachdem diese 1552 niedergebrannt war.

Die Inschrift des Epitaphes lautet:

Warum Obentraut, als Katholik, in der protestantischen Schlosskirche von Simmern bestattet wurde ist unbekannt. Vielleicht weilte er einfach nur zu Besuch bei seinem jüngeren Bruder Johann Barthel, der im nahe gelegen Heddesheim lebte. Doch dann hätte es auch andere Orte, wie die Familiengruft, geben können. Der Bestattungsort, für den am 8. April 1564 verstorben, bleibt ein Rätsel.

Sonntag, 16. März 2025

Hochmeisterfotografie um 1870


Wir sehen eine Fotografie des Hochmeisters Wilhelm von Österreich (1827-1894). Es wurde um 1870 durch den Fotografen Ludwig Angerer aufgenommen und zeigt den Hochmeister als Offizier. An der linken Brust, vom Träger aus gesehen, ein angestecktes Hochmeisterkreuz. Zu dieser Zeit war er also etwa 43 Jahre alt.

Für uns ist ein solches Foto nichts besonderes, doch zu jener Zeit...

Eine Fotografie galt als etwas modernes und war nicht unumstritten. 'Ein Portrait hat in Öl gemalt zu sein.', so lautete damals noch die Auffassung vieler Menschen. Und wir sehen an der Haltung des Hochmeisters, dass auch er die Fotografie als Portrait auffasste.

Auch wenn die Fotografie wesentlich günstiger denn ein Ölbild war, so war sie dennoch so teuer, dass sie für einen normalen Arbeiter nicht erschwinglich war. Kein Wunder. War es doch eine aufwendige Angelegenheit. Der zu fotografierende musste, aufgrund der langen Belichtungszeit, viele Minuten vollkommen stillhalten. Die kleinste Bewegung führte zu 'Geisterfotos', also mit entsprechenden Schatten und die ganze Prozedur musste wiederholt werden.

Eine Fotografie dieser Zeit bescheinigt der dargestellten Person nicht nur eine 'moderne' und offene Geisteshaltung, sondern auch eine gewisse Geduld und körperliche Fähigkeit des absoluten Stillhaltens.

Palais Erzherzog Wilhelm

P. Damian Hungs OT 

Sarg des Hochmeisters Anton Viktor von Österreich in der Kapuzinergruft.

Sarg des Erzherzog Anton Viktor von Österreich (1779–1835) Geboren am 31. August 1779 in Florenz, war Anton Viktor der Sohn von Kaiser Leop...