Die Gezelinkapelle in Leverkusen-Alkenrath ist ein stiller, historischer Ort, dessen Ursprünge bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Möglicherweise wurde sie um 1515 von den damaligen Besitzern des Hauses Morsbroich gestiftet, als Teil einer Stiftung für regelmäßige Wochenmessen. Über die Jahrhunderte hinweg erfuhr die Kapelle zahlreiche Veränderungen – mal wurde sie erweitert, mal restauriert.
Ein bedeutender Einschnitt in der Geschichte erfolgte im Jahr 1659, als Heinrich Friedrich Freiherr von Reuschenberg zu Setterich, ein Komtur des Deutschen Ordens, die Kapelle neu errichten oder zumindest umfassend renovieren ließ. Auch der prachtvolle barocke Altar, der heute noch erhalten ist, stammt aus dieser Zeit. Er wurde vermutlich von Jobst Moritz Freiherr von Droste zu Senden gestiftet und zeigt eine geschnitzte Holzfigur des seligen Gezelinus als Hirte – eine Figur, die eng mit dem spirituellen Erbe des Ortes verbunden ist.
Im 19. Jahrhundert war die Kapelle baufällig geworden und wurde daher 1864 abgerissen. Bereits vier Jahre später, im Jahr 1868, entstand an gleicher Stelle der heutige Bau, der am 2. August desselben Jahres feierlich eingeweiht wurde.
Eine besondere Bedeutung hat die Gezelinquelle, die sich direkt unter dem Altar befindet. Der Überlieferung nach ließ Gezelinus, ein frommer Einsiedler und Hirte, während einer großen Dürre Wasser aus der Erde sprudeln – allein mit der Kraft seines Glaubens und seinem Hirtenstab. Bis heute gilt das Wasser der Quelle als heilkräftig, insbesondere bei Augen- und Magenleiden, und wird von Gläubigen regelmäßig genutzt.
Die Gezelinkapelle gehört heute zur Pfarrei St. Andreas und ist Teil des Pfarrverbands „Leverkusen – Rund um die Gezelinquelle“.