Freitag, 18. April 2025

Die Gezelinkapelle und der Deutsche Orden.


Die Gezelinkapelle in Leverkusen-Alkenrath ist ein stiller, historischer Ort, dessen Ursprünge bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Möglicherweise wurde sie um 1515 von den damaligen Besitzern des Hauses Morsbroich gestiftet, als Teil einer Stiftung für regelmäßige Wochenmessen. Über die Jahrhunderte hinweg erfuhr die Kapelle zahlreiche Veränderungen – mal wurde sie erweitert, mal restauriert.

Ein bedeutender Einschnitt in der Geschichte erfolgte im Jahr 1659, als Heinrich Friedrich Freiherr von Reuschenberg zu Setterich, ein Komtur des Deutschen Ordens, die Kapelle neu errichten oder zumindest umfassend renovieren ließ. Auch der prachtvolle barocke Altar, der heute noch erhalten ist, stammt aus dieser Zeit. Er wurde vermutlich von Jobst Moritz Freiherr von Droste zu Senden gestiftet und zeigt eine geschnitzte Holzfigur des seligen Gezelinus als Hirte – eine Figur, die eng mit dem spirituellen Erbe des Ortes verbunden ist.

Im 19. Jahrhundert war die Kapelle baufällig geworden und wurde daher 1864 abgerissen. Bereits vier Jahre später, im Jahr 1868, entstand an gleicher Stelle der heutige Bau, der am 2. August desselben Jahres feierlich eingeweiht wurde.

Eine besondere Bedeutung hat die Gezelinquelle, die sich direkt unter dem Altar befindet. Der Überlieferung nach ließ Gezelinus, ein frommer Einsiedler und Hirte, während einer großen Dürre Wasser aus der Erde sprudeln – allein mit der Kraft seines Glaubens und seinem Hirtenstab. Bis heute gilt das Wasser der Quelle als heilkräftig, insbesondere bei Augen- und Magenleiden, und wird von Gläubigen regelmäßig genutzt.

Die Gezelinkapelle gehört heute zur Pfarrei St. Andreas und ist Teil des Pfarrverbands „Leverkusen – Rund um die Gezelinquelle“. 

Dienstag, 15. April 2025

Sarg des Hochmeisters Anton Viktor von Österreich in der Kapuzinergruft.


Sarg des Erzherzog Anton Viktor von Österreich (1779–1835)

Geboren am 31. August 1779 in Florenz, war Anton Viktor der Sohn von Kaiser Leopold II. und Maria Ludovica von Spanien. 1803 trat er dem Deutschen Orden bei, dessen Hochmeister er ab 1805 war – ein Amt, das er mit großem Pflichtbewusstsein ausübte. Darüber hinaus fungierte er als Vizekönig von Lombardo-Venetien und war eine wichtige Figur im habsburgischen Machtgefüge der Zeit. Anton Viktor starb am 2. April 1835 und fand seine letzte Ruhestätte in der Kapuzinergruft in Wien.

Die Inschrift auf seinem Zinnarkophag lautet:

ANTONIVS. VIKTOR DIVI. LEOPOLDI. II. ET. MAR. LUDOVICAE FILIVS ARCHIDVX. AVSTRIAE MAGNVS ORDINIS. TEVTONICI. PER. IMPERIVM. AVSTRIACVM MAGISTER NAT. FLORENT. PRIDIE. CALEND. SEPTEMBR. MCDDLXXIX OBIIT. VINDOB. II. APRIL. ANTE. HORAM. X. VESPERTINAM. MDCCCXXXV

(Anton Viktor, Sohn des erhabenen Leopold II. und der Maria Ludovika, Erzherzog von Österreich, Großmeister des Deutschritterordens im Kaiserreich Österreich, geboren zu Florenz, den 31. August 1779, gestorben zu Wien, den 2. April, vor der zehnten Abendstunde, 1835.)

P. Damian Hungs OT 

Sonntag, 6. April 2025

Biographie zum Bild. - August zu Lippe-Brake


(Film/Text) Das Bild zeigt den Landkomtur von Marburg, August zu Lippe-Brake.

Geboren am 9. September 1643 auf Schloss Brake, war er das 12. und jüngste Kind des Grafen Otto zu Lippe-Brake und der Margarethe von Nassau-Dillenburg. Als Soldat im Dienst des Prinzen Wilhelm von Oranien, kämpfte er auf niederländischer Seite gegen die Franzosen. 1683 in den Dienst des Landstraßen von Hessen-Kassel getreten, unterstand ihm seit 1684 das Regiment "Lippe zu Fuß".

Der reformierten Konfession angehörend, trat er 1684 in den Deutschen Orden ein und gehörte der Ballei Marburg an, deren Landkomtur er 1688 wurde. Seit 1689 unterstand ihm das hessen-kasselsche Dragonerregiment und er kämpfte immer wieder gegen die französischen Truppen. Als solcher wurde er nicht nur zum Feldmarschall, sondern auch Kriegsrat von Hessen-Kassel.

Nachdem er den Oberbefehl über die Landtruppen der Republik Venedig abgelehnt hatte, verstarb er am 19. Juni 1701 in Neuwied und wurde am 21. August des Jahres in der Elisabethkirche zu Marburg beigesetzt.



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Mittwoch, 2. April 2025

Heilige Schwester Crescentia - Seelenführerin des Hochmeisters.


(Text/Film) Am 25. November 2001 wurde die Mystikerin und Ordensschwester Maria Crescentia Höss heiliggesprochen.

Am 20. Oktober 1682 geboren, trat sie in das Franziskanerinnenkloster Kaufbeuren im Allgäu ein und wurde später dessen Oberin. Die lebenskluge Frau hatte mystische Visionen und war Ratgeberin von über 70 Fürsten. Einer von ihnen war Clemens August von Bayern, der Hochmeister des Deutschen Ordens.

Als sein persönlicher Freund, Komtur Johann Baptist von Roll, am 9. Mai 1733 bei einem Duell ums Leben kam, plagten ihn schwere Gewissensnöte. Hätte er das Duell verhindern und damit das Leben seines Freundes retten können?

In dieser Not wandte er sich an die berühmte Ordensfrau und besuchte sie mehrfach. Zeitlebens, sie verstarb am 5. April 1744, stand er mit ihr im Briefkontakt. Über die persönlichen Gespräche sagte er, daß sie "die Wahrheit besser sagen konnte als ein Beichtvater".




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Die Gezelinkapelle und der Deutsche Orden.

Die Gezelinkapelle in Leverkusen-Alkenrath ist ein stiller, historischer Ort, dessen Ursprünge bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Möglic...