Samstag, 22. Februar 2025

Der Deutschordensritter Adam von Wolkenstein und sein Aufschwörschild.


Der Aufschwörschild des Deutschordensritters Adam zu Wolkenstein und Trostburg befindet sich in der Ordenskirche zu Friesach und erinnert an dessen Aufnahme in den Deutschen Orden am 23. April 1607.

1583 geboren, kam er mit dem Statthalter Marquard von Egg nach Mergentheim. Nachdem der Versuch ihn zum Kammergerichtspräsidenten in Speyer zu machen gescheitert war und er die vorgeschriebene Probezeit durchlaufen hatte, wurde er 1607 in den Deutschen Orden aufgenommen. Bis 1609 Kriegsdienst in Malta und auf florentinischen Galeeren leistend, wurde er 1610 Komtur in Würzburg. Seit 1618 Kämmerer des Hochmeisters, wechselte er in diesem Jahr auch auf die Kommende Donauwörth. 1625 erhob in Ferdinand II. zum kaiserlichen Kämmerer und verlieh ihm den Titel "Wohlgeboren".  Als Komtur von Heilbronn wurde er 1635 Ratsgebietiger der Ballei Franken. In diesem Jahr fertigte er auch in Hall in Tirol sein Testament aus. Hierin stiftete 6.000 Gulden für das königliche Damenstift in Hall in Tirol und 2.000 Gulden für das Klarissenkloster Brixen, in dem seine Schwester Katharina Äbtissin war. Sein Todesdatum ist unbekannt, dürfte aber kurz darauf liegen. 

Montag, 17. Februar 2025

Scholaren in den Kommenden des Deutschen Ordens.





(Video/Text) Wie viele andere Klöster, so hatten auch zahlreiche Kommenden des Deutschen Ordens Scholaren, also Schüler. Ihre Zahl war nie sehr groß, so gab es in der Kommende Golub um 1450 nur zwei oder drei. Der "Lehrbetrieb" einer Deutschordenskommende ist also nicht mit einer Klosterschule großer Abteien zu vergleichen. Der Grund liegt bereits in der geringen Zahl der Priesterbrüder einer Kommende und ihrer Aufgaben begründet. Auch fand der Unterricht nicht unbedingt in der Kommende selbst statt, sondern durch den Besuch einer städtischen Schule oder ähnliches. Was relativ sicher sein dürfte, ist die Erteilung des Elementarunterrichts in der Kommende. 

Gemeinsam mit allen Scholaren war die Herkunft aus der gehobenen Gesellschaftsschicht und die verpflichtende Teilnahme am Chorgebet der Kommende, wie auch die Partizipation an Aufgaben des Hauses.


Doch wie sah der Unterricht nun aus?

Der Elementarunterricht bestand aus Latein, Lesen, Schreiben, Rechnen und Musik.

Latein war die Sprache jener Zeit. Nicht nur der weitere Unterricht wurde in Latein erteilt, auch Literatur war in lateinischer Sprache verfasst. Verkürzt kann man sagen, dass die lateinische Sprache das Englisch der Vergangenheit war. Übrigens werden ja auch heute noch wichtige Werke der Wissenschaft auf Englisch und nicht in der jeweiligen Landessprache verfasst.

Das bevorzugte Lehrbuch war die Heilige Schrift. Daher verwundert die 'Bibelkenntnis' auch nicht. 

Auch Musik war ein wichtiges Fach. Hier lernte man nicht nur etwas singen, sondern die ganze Musiktheorie gehörte dazu. Die praktische Umsetzung geschah dann im gesungenen Chorgebet. Das war nicht einfach etwas lalala, sondern durchaus auch polyphone Gesänge. (Beispiel)

War der Elementarunterricht abgeschlossen, ging es an die "artes liberales", die sieben freien Künste.


Man begann mit Grammatik, Rhetorik und Dialektik. Hier ging es um denken und reden/argumentieren. Als Lehrbücher dienten antike Klassiker wie Cicero oder Boethius, aber auch die Kirchenväter und Theologen wie Thomas von Aquin oder Bonaventura. Ganz nebenbei wurde also eine breite Bildung in Recht, Gesellschaft, Naturwissenschaft, Philosophie und Theologie vermittelt. 

Den Abschluss bildeten dann Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie. Hier ging es also noch einmal um eine Verschärfung der Logik, eine Vertiefung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Denkens. War in der Musik der Anfang wohl das Singen, sollte hier am Ende die Fähigkeit zur Verfassung eigener Musikstücke stehen. Übrigens gehörten nicht nur die Noten dazu, sonder auch das Texten, instrumentale Begleitung und Vortrag überhaupt.

Mittwoch, 12. Februar 2025

Grabskulptur des Deutschordensbischofs Kristan von Mühlhausen.

 

In der Kirche Divi Blasii zu Mühlhausen befindet sich das Grab des Deutschordensbischofs Kristan von Mühlhausen. Bis heute ist die Grabplatte zu sehen, deren Zentrum die Person des Bischofs bildet. 

Samstag, 1. Februar 2025

Ludwig van Beethoven und Hochmeister Max Franz von Österreich.


(Text/Video) Ludwig van Beethoven wurde im Dezember 1770 in der kurkölnischen Residenzstadt Bonn geboren und sein Vater war Musiker am Kurkölnischen Hof. Ludwig machte seine ersten musikalischen Schritte ebenfalls dort und bekam am Hofe des Kurfürsten auch seine erste Anstellung. Der damalige Kurfürst-Erzbischof von Köln war Hochmeister Max Franz von Österreich

So sehr sich der junge Beethoven auch über den Hof und den Kurfürsten aufregen konnte, dieser war es letztendlich, der ihn nach Wien schickte und damit seinen Ruhm ermögliche. Tatsächlich können wir heute sagen, dass ohne den Hochmeister-Erzbischof Max Franz von Österreich ein Ludwig van Beethoven in der Bonner Provinz versauert wäre.

Die 1. Sinfonie in C-Dur op. 21, die Beethoven 1799/1800 verfasste, sollte eigentlich dem Hochmeister gewidmet sein, so ein Brief an den Verleger Franz Anton Hoffmeister in Leipzig vom 22. oder 23. Juni 1801. Doch dessen überraschender Tod machte diese Widmung überflüssig und das Werk wurde dem Baron Gottfried van Swieten gewidmet.

www.damian-hungs.de 

Sarg des Hochmeisters Anton Viktor von Österreich in der Kapuzinergruft.

Sarg des Erzherzog Anton Viktor von Österreich (1779–1835) Geboren am 31. August 1779 in Florenz, war Anton Viktor der Sohn von Kaiser Leop...