Der Deutschordensbischof als Weihbischof.
Fast alle Deutschordensbischöfe des 13. und frühen 14. Jahrhunderts waren als Weihbischöfe im Reich tätig. Und dies nicht nur in einem Bistum, sondern gleich in mehreren. Wie war das möglich? Da weite Teile ihrer Diözese faktisch noch nicht erobert oder gesichert waren und ihnen die Einnahmen fehlten, benötigen sie eine Möglichkeit zum Erwerb ihres Lebensunterhaltes, der ihnen im eigenen Bistum nicht gegeben war. Eine Existenz als Missionar war nicht gegeben, da sie durch die Aufteilung des zu erobernden Landes (1/3 Orden, 1/3 Bischof, 1/3 Domkapitel) als potenzieller Feind gesehen wurden, auf den es gleich Jagd zu machen galt. Als 'Pfarrer' konnten sie sich nicht verdingen, da alle Pfarr- und Vikarsstellen durch den Patron und nicht durch den Bischof vergeben wurden. Entsprechend klein war ihr Betätigungsfeld. Vor dem Verlassen ihres Sprengels bestellten sie einen Priester für die geistlichen Angelegenheiten und einen Laien als Vogt für die Güterverwaltung. Und auf ging die Re...