Reisekleidung mittelalterlicher Ordensbrüder.
"Wenn die Brüder unterwegs sind – gegen die Feinde ziehend oder anderer Geschäfte wegen -, werden sie sich bemühen, da sie das Zeichen der Liebe und des Ordens in der Gestalt des Kreuzes (uzwendig) tragen, den Menschen ein gutes Vorbild in Wort und Werk zu geben, um damit zu erweisen, dass Gott mit ihnen und in ihnen ist".
(R 28: Vom guten Vorbild/Auf Reisen)
Wenn Ritter- oder Priesterbrüder im Mittelalter auf Reisen waren, trugen sie vermutlich das, was wir heute als zivile Kleidung bezeichnen würden. Dazu gehörten eine Tunika, die mit einem Ledergürtel gehalten wurde, eine Hose und Lederstiefel. Bei schlechtem Wetter kamen noch eine Gugel (eine Kapuze) und ein kurzer Mantel (Umhang) hinzu, um vor Regen und Kälte zu schützen.
Diese Kleidung war wahrscheinlich in geistlicher, also schwarzer Farbe gehalten. Tunika und Hose waren beim Reiten praktisch und schränkten die Bewegungsfreiheit nicht ein – im Gegensatz zu einem langen Talar, der dafür ungeeignet gewesen wäre. Auch der Mantel war vermutlich dunkel gefärbt. Der typische Ordensmantel wird in diesem Zusammenhang nicht erwähnt, vermutlich weil er auf Reisen leicht hätte verschmutzen können.
Ein Schwert wurde damals üblicherweise nicht um die Hüfte, sondern am Sattel befestigt mitgeführt.
Besonders betont wird das uzwendig, also außen auf der Brust getragene Kreuz. Es war das eigentliche Erkennungszeichen des Ordens und diente als sichtbares Symbol für Zugehörigkeit und Verpflichtung. Die Brüder sollten sich entsprechend verhalten und dem Orden Ehre machen. Möglicherweise handelte es sich dabei um ein schlichtes Holzkreuz, eingefasst in Silber – vielleicht eine frühe Form des heutigen Professkreuzes. Offensichtlich war es üblich, dass jeder Bruder ein solches Kreuz trug.
Nicht zu vergessen ist die Gürteltasche. Da es in den Hosen keine eingenähten Taschen gab, trug man am Gürtel eine kleine Leder- oder Stofftasche.




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