Montag, 20. Januar 2025

Herrenkleidung um 1750 - Kleidung der Deutschordensritter


Im Alltag trugen die Deutschordensritter weder Uniform, noch Galakleidung. Zumeist dem niederen Adel entstammend und von eher eingeschränktem Vermögen, fielen sie in ihrer Kleidung nicht sonderlich aus dem Rahmen.

Das Hemd, mit Stehkragen und Rüschen auf der Brust und an den Manschetten, war von weißer Farbe. Es steckte in einer Kniehose, welche über dem Knie endete und hier gebunden oder geknüpft wurde. Bis über die Hüfte reichend, hatte sie vorn einen Latz, der zwischen den Beinen angenäht und an der Hüfte angeknüpft war. Er hatte also eine V-Form. Um der Hose den nötigen Halt zu geben, konnten Hosenträger angeknüpft werden. Im Alltag war die Hose häufig von schwarzer Farbe. 

Unterhalb der Kniehose trug man weiße Strümpfe, die durch Strumpfhalter gehalten wurden. Die Schuhe waren stets von schwarzer Farbe und mit Silberschnallen. Beliebt waren aber auch Lederstiefel. 

Die Weste wurde stets geschlossen getragen und reichte bis auf die Oberschenkel. Damit sie eng am Leib lag, wurde sie auf dem Rücken geschnürt. Nicht bis an den Kragen, stets ein Rundkragen, zugeknüpft, ragten die Brustrüschen oberhalb der Knüpfung heraus. Auf Hüfthöhe gab es links und rechts Taschen mit Aufschlag. Die Knöpfe waren häufig aus Silber. Wer es sich leisten konnte, umgab den Saum der Weste mit einer Silberborte. In den kommenden Jahren wurde die Weste immer kürzer. 

Der Rock reichte bis über die Knie. Am Oberkörper enganliegend, ging er ab der Hüfte in die Weite. Mit einem Stehkragen versehen, gingen die Ärmel bis zum Handgelenk und hatten hohe Stülpen. Im Idealfall schauten die Ärmelrüschen noch unter dem Ärmel hervor. Auf Hüfthöhe gab es Taschen mit Aufschlag. Wie bei der Weste, waren auch hier die Säume mit Silberborte versehen. 

Die Knöpfe des Rocks waren zumeist aus Silber und in Münzgröße. War der Rock ursprünglich immer zugeknüpft, so wurde er auf die Mitte des Jahrhunderts hin immer offener getragen. Ab 1760 war er sogar so geschnitten, daß er sich in der Mitte nicht mehr berühren konnte ("Bauchfrei").

Wer etwas auf sich hielt, der trug auf der linken Seite, da mit der rechten Hand gezogen, einen Degen. Dieser war zu dieser Zeit schon längst kein Adelsprivileg mehr. 

Ein Hut, der Dreispitz, war ein Muss. Aus Filz gefertigt, hatte auch er gerne eine Verzierung aus Silberborte und war im Alltag zumeist in schwarzer Farbe.

Was die Stoffe angeht, so bevorzugte man Wolltuche. Diese waren strapazierfähig und knitterten nicht so schnell.

Zum Schluss sei noch die Perücke erwähnt. Zumeist aus Pferdehaar und in weißer Farbe, hatte sie über den Ohren ein, zwei oder drei Locken. Im Nacken ging sie in einen Pferdeschwanz oder geflochtenen Zopf über, an dessen Übergang sich eine Schleife befand. Sie musste regelmäßig gepudert werden und wurde häufig nur in der Öffentlichkeit getragen. 

Montag, 13. Januar 2025

Biographie zum Bild. - Hans Albrecht von Mülinen



Das Bild, eine Glasscheibe aus der Kirche zu Sumiswald, zeigt den Deutschordensritter Hans Albrecht von Mülinen.

Hans Albrecht von Mülinen wurde im Jahre 1480 als Sohn des Hans Albrecht von Mülinen und der Dorothea von Bubenberg in Bern geboren. 1494 in den Deutschen Orden eingetreten, gehörte der Ballei Elsass-Burgund an. Als er 1518 Komtur van Mainau werden sollte, lehnte Kaiser Maximilian I. dies wegen seiner schweizerischen Herkunft ab. Noch im gleichen Jahr erhielt er die weniger bedeutende Kommende Hitzkirch, welche er mit Umsicht verwaltete.

Nachdem 1525 erstmals der Vorwurf laut wurde er sei 'Lutherisch', heiratete er 1528 Margit von Freiberg, die Äbtissin von Rüsegau. Als 1531 Luzern die Kommende angriff und zerstörte, konnte er sich zwar nach Sarmenstorf retten, musste nun aber zu Verwandten nach Bern ziehen. Da er auf sein elterliche Erbe verzichtet hatte und ohne Mittel war, übergab ihm die Stadt Luzern die Kommende Köniz zur Verwaltung. 

Als er am 17. März 1544 verstarb, hatte er vier Söhne und vier Töchter. Der Reformator Zwingli gehörte zu seinen persönlichen Freunden.

Biographie zum Bild. / www.damian-hungs.de 

Sonntag, 5. Januar 2025

Verkauf einer Leibeigenen an den Deutschen Orden.


In einer Urkunde vom 24. September 1262 kaufte der Deutsche Orden in Marburg von Graf Ludwig II. von Ziegenhain die Leibeigene Hedwig von Kirchhain. Was war der Grund? Vielleicht die (bereits geschehene) Verheiratung mit einem Leibeigenen des Ordens. Derartiges war nicht unüblich.

Bezeugt wurde die Pergamenturkunde durch den Truchsess Bruno von Heimbach, Ditmar von Gleimenhain, Hermann von Almarsdorf und Heinrich von Trugelrode. Besiegelt wurde sie durch den besagten Grafen.

Der Inhalt der Urkunde lautet:

Graf Ludwig [II.] von Ziegenhain (Cyeginhain) bekundet, dass er die Leibeigene Hedwig von Kirchhain (Kirchain), verheiratet mit Renbold, zusammen mit deren jetzigen und zukünftig geborenen Kindern, für 3 Pfund zu ewigem und erblichem Besitz an den Deutschen Orden in Marburg verkauft hat.

www.damian-hungs.de 

Samstag, 28. Dezember 2024

Deutschordensbischof Friedrich von Hausen




Der Deutschordenspriester Friedrich von Hausen stammte aus einer Würzburger Ministerialenfamilie und kam wohl 1262 mit dem Hochmeister Anno von Sangerhausen nach Preußen. Hier ist er mit diesem 1263 bei einem Schiedsgericht in Elbing belegt.
1263 zum Bischof von Kulm gewählt, verweigerte ihm der Erzbischof von Riga jedoch die Bestätigung seiner Wahl. Der Hochmeister wandte sich nun an den Papst, welcher den Bischof von Würzburg, Iring von Reinstein-Homburg, mit der Wahlbestätigung und der Bischofsweihe beauftragte.

Noch vor seiner Bischofsweihe inkorporierte Friedrich das Domkapitel von Kulm dem Deutschen Orden, wodurch er seinem Orden die Einflussnahme auf zukünftige Bischofswahlen sicherte. Gleichzeitig stattete er das Kapitel neu aus, hob seine Mitgliederstellen auf 24 an und gab ihm statt der Augustinusregel die Regel des Deutschen Ordens.

Als Bischof förderte Friedrich die Klöster und ist auch immer wieder im Umkreis des Hochmeisters zu finden. 

1272 kam es zu einem Aufstand der Pruzzen und Friedrich kehrte ins Reich zurück. Hier nahm er noch im selben Jahr für den Bischof von Würzburg bischöfliche Handlungen vor. 1273 auch in Marburg und Frankfurt zu finden, verstarb er am 18. oder 28. März 1274. Leider kennen wir weder Todesort, noch Grab.

Sonntag, 22. Dezember 2024

Altarbild der Kommende Saarbrücken.


Um das Jahr 1440 gestaltete der Maler Jost Haller den Altar der Kommendenkirche St. Elisabeth in Saarbrücken. "Die Geburt Christi" ist ein Teildieses Altares. Das Bildnis befindet sich heute im Germanischen Nationalmuseum zu Nürnberg, hat die Maße 110,8 x 90,5 und wurde auf Nadelholz gemalt.

Das schlichte Werk wurde direkt für die Kommendenkirche in Straßburg geschaffen, was der anbetende Deutschordenspriester zeigt. Tonsur und Rasur weisen die Gestalt eindeutig als Priester aus, was nicht verwundert. Handelte es sich doch um eine sogenannte Priesterkommende. Bei aller Schönheit, ist er im Vergleich zum Altar der Kommende St. Katharina zu Köln, eher bescheiden. 

- Erklärung -

Die Einfriedung um das Jesuskind und Maria erinnern an den Garten des Paradieses. Damit werden das Jesuskind und Maria zum neuen Adam und zur neuen Eva. Über dem Jesuskind befindet sich zudem eine kleine Taube, die an den Heiligen Geist erinnert, und den Vater. Das Bildnis ist also auch ein Trinitarisches.


Herrenkleidung um 1750 - Kleidung der Deutschordensritter

Im Alltag trugen die Deutschordensritter weder Uniform, noch Galakleidung. Zumeist dem niederen Adel entstammend und von eher eingeschränkte...