Kaum einer kennt das Grabmal des Hochmeisters Konrad von Feuchtwangen. Unübersehbar befindet es sich vor dem Hochaltar der Zisterzienserinnenkirche zu Trzebnica (Trebniz). Das barocke Grab ist ein Doppelgrab. Er teilt es sich mit dem Stifter der Kirche, dem Fürsten Heinrich I. von Schlesien.
Die niedrige, jedoch breite Tumba besteht aus schwarzem und rosarotem Marmor. Auf ihr befinden sich zwei Grabplatten, die zwei Ritter darstellen, nämlich den Fürsten und den Hochmeister, beide in Rüstung. Beide übrigens, eher ungewöhnlich, mit gezücktem Schwert.
Eine Inschrift verkündet:
"DUX HENRIC(US) HONOR SILESIAE, OVE(M) PLANGERE CO/NOR
HIC IACET. HVNC FVNDANS FVNDV(M). VIRTVTE REDVNDANS,
TVTOR EGENOR(V)M. SCHOLA MORV(M), VIRGA REORV(M). CVI/
SIT VT ABSO(UE) MORA. LOCVS IN REQVIE BONVS, ORA.
CONRADVS DE FEVCHTWANGEN X. MAGISTER / G(E)N(ER)ALIS
ORDINIS TEVTONICI, VII.ANNIS ORDINI GLORIOSE RAEFUIT
IN BOHEMIA DRAGOVICIIS CIRCA A(NNO) 1/296. MORTUUS
HIC SEPVLTVS OVIESCIT."
Da das Grabmal bis heute nicht geöffnet wurde, kann dieser Ort nicht mit letzter Sicherheit als der tatsächliche Bestattungsort des Hochmeisters bestätigt werden. Konrad von Feuchtwangen verstarb am 4. Juli 1296 in Prag und wurde in der Ordenskirche zu Drobowitz beigesetzt. Da keine mittelalterliche Quelle etwas von einer Bestattung des Hochmeisters in der Zisterzienserinnenkirche zu berichten weiß, könnte er in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts überführt worden sein, wie der Historiker Ewald Walter vermutet. Hierzu vermutet er als Grund, die Verwüstung der Deutschordenskirche zu Drobowitz durch die Hussiten. Es kann jedoch mit relativer Sicherheit angenommen werden, dass der Hochmeister in dieser Kirche seine letzte Ruhestätte gefunden hat, da es ansonsten keinen Grund für die Errichtung eines Grabmals gibt.
(Autor: P. Damian Hungs OT)
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