Dienstag, 2. Mai 2023

Deutschordensritter Franz Theodor von Rump zu Crange


Den genauen Geburtstag des Franz Theodor von Rump zu Crange kennen wir nicht, doch wurde er 1692 oder 1693 als Sohn des Baron Christoph Albert von Rump zu Crange und der Catharina Mechtilde von Mengede zu Westönnen geboren. Beide Familien entstammten dem westfälischen Adel. Seine militärische Laufbahn begann Franz Theodor mit 21 Jahren, als er 1714 Offizier im kaiserlichen Infanterieregiment Livingstein wurde. Nachdem er von 1716 bis 1718 an den Türkenfeldzügen teilgenommen hatte, siedelte er 1718 nach Düsseldorf über. Dieses war die Hauptstadt des Herzogtums Jülich-Berg, welches von den Pfalz-Neuburgern regiert wurde, deren Familie der damalige Hochmeister entstammte. Immer noch in kaiserlichen Diensten stehend, nahm er an den von 1733 bis 1735 stattfindenden Kriegszügen in Italien teil und wurde schließlich 1736 zum Major ernannt. Hochmeister Clemens August von Bayern nahm ihn am 7. April 1738 in der Bonner Hofkapelle in den Deutschen Orden auf, nachdem zuvor Friedrich Christian von Blastenberg und Ferdinand Anton Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen für ihn als Bürgen eintraten. Noch im gleichen Jahr wurde er, welcher der Ballei Alden Biesen angehörte, zum Komtur von Ramersdorf ernannt, von wo er am 8. November 1742 auf die Kommende Gruitrode wechselte. In dieser Zeit war er als Offizier im Österreichischen Erbfolgekrieg, wo er zum Kolonel-Wachtmeister aufstieg. Als er 1746 oder 1747 aus dem Militärdienst ausschied, kehrte er auf seine Kommende zurück. Auch wenn die Altersversorgung einer der Hintergründe für seinen Ordenseintritt war, so fühlte er sich doch jetzt in dem kleinen Dorf seiner Kommende einsam und unglücklich. So verwundert es nicht, dass er sich um einen Ort bemühte, der mehr zu bieten hatte. So bot ihm der neue Landkomtur 1750 die Kommende Bekkevoort an. Da er jedoch auch die Schulden der Kommende übernehmen sollte, lehnte er diese zunächst ab. Erst als sich die Verhältnisse in Bekkevoort klärten und diese mehr abwarf wie Gruitrode, machte er dem Landkomtur in einem Brief vom 18. November 1750 Avancen zur Übernahme der Kommende. Da der Landkomtur auf diesen Brief nicht reagierte, versuchte er es am 25. Juni 1751 in einem weiteren Brief, den der Landkomtur diesmal positiv beantwortete. Nachdem er nun nach Diest übergesiedelt war, ließ er sich erst einmal 2.538 Gulden ausbezahlen und richtete die Kommende nach seinen Bedürfnissen her. Häufig hielt er sich in Brüssel, der Hauptstadt auf, wo er am Hof des Landvogtes zu finden war und wo es doch mehr zu erleben gab, wie in dem Landstädtchen Diest. In Brüssel führte er das Leben eines mondänen Edelmanns, der sich jedoch über den Rentmeister auch um die Angelegenheiten seiner Kommende bekümmerte und mit diesem in engem Kontakt stand. 1753 machte ihm offensichtlich eine alte Verletzung Probleme, den er benötigte einen Chirurgen und Medizin. Seit 1762 Komtur von Siersdorf, verstarb er dort am 8. Juni 1770.

(Autor: P. Damian Hungs OT)

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