Inthronisationsring des Hochmeisters
Der Inthronisationsring des Hochmeisters des Deutschen Ordens blickt auf eine lange Geschichte zurück. Erstmals wird ein solcher Ring im Jahr 1226 erwähnt – ein Zeichen der Macht und Würde des Hochmeisters. Das heute erhaltene Exemplar wurde vermutlich um 1530 gefertigt. Es besteht aus einem schlichten Goldreif, verziert mit einem leuchtend roten Rubin und zwei funkelnden Brillanten. Auffällig ist seine Größe: Der Ring war so weit gearbeitet, dass er nur am Daumen oder über einem Handschuh getragen werden konnte – vermutlich, um bei feierlichen Zeremonien besonders eindrucksvoll zu wirken.
Seine erste konkrete Erwähnung findet der Ring im Nachlassverzeichnis des Hochmeisters Maximilian von Österreich aus dem Jahr 1619. Das widerspricht allerdings einer späteren Überlieferung, nach der der Ring einst dem polnischen König Sigismund I. gehört haben soll. Wäre dies der Fall gewesen, hätte er wohl schon im Zuge der Reformation und der Säkularisierung Preußens, unter Albrecht von Brandenburg, verloren gehen müssen. Historiker gehen daher davon aus, dass der Ring erst später in den Besitz des Ordens kam.
Heute kann man dieses außergewöhnliche Stück Ordensgeschichte in der Schatzkammer des Deutschen Ordens in Wien bestaunen.
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