Lubbert Bol. Ein Deutschordenspriester als Domdekan in Utrecht.
Das Bildnis zeigt den Deutschordenspriester Lubbert Bol.
Lubert (Lubbert) Bol war im späten 14. Jahrhundert eine herausragende Persönlichkeit des geistlichen Lebens in Utrecht. Spätestens 1389 erscheint er in den Quellen als Domdechant des Utrechter Domkapitels, belegt durch Urkunden im Het Utrechts Archief (Bisschoppen van Utrecht, toegang 218-1, inv. nrs. 1023–1024).
1396 legte Bol das Domdekanat nieder und trat als Priesterbruder in die Ballei Utrecht des Deutschen Ordens ein. Beim Eintritt brachte er Vermögen in das Deutsche Haus ein, wodurch der Orden seinen Grundbesitz und seine Einkünfte vergrößerte. Bereits 1398 ist sein Tod bezeugt; eine prosopographische Studie der Königlichen Niederländischen Akademie der Wissenschaften nennt ihn als Priesterbruder von 1396 bis 1398 und verortet seine Herkunft im Bistum Utrecht.
Sein Andenken bewahrt eine Grabinschrift in der Kapelle des Deutschen Hauses zu Utrecht, die 1903 von M. G. Wildeman ediert wurde. Sie bezeichnet ihn als „lange Zeit Domdechant zu Utrecht, danach Bruder dieses Ordens“, und bittet um Gebet für seine Seele. Damit sind sowohl seine kirchliche Karriere als auch sein Eintritt in den Deutschen Orden und sein Bestattungsort gesichert.
Bol verkörpert damit den Weg eines hochrangigen Kapitulars, der am Ende seiner Laufbahn dem Deutschen Orden beitrat und dort seine letzte Ruhestätte fand.
Das Werk ist eine von Jan Gerritz van Bronkhorst geschaffene Kopie und hat eine Größe von 74,5 x 51 cm. Es befindet sich im Rijksmuseum zu Utrecht.
Biographie zum Bild. / www.damian-hungs.de
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