Im Alltag trugen die Deutschordensritter weder Uniform, noch Galakleidung. Zumeist dem niederen Adel entstammend und von eher eingeschränktem Vermögen, fielen sie in ihrer Kleidung nicht sonderlich aus dem Rahmen.
Das Hemd, mit Stehkragen und Rüschen auf der Brust und an den Manschetten, war von weißer Farbe. Es steckte in einer Kniehose, welche über dem Knie endete und hier gebunden oder geknüpft wurde. Bis über die Hüfte reichend, hatte sie vorn einen Latz, der zwischen den Beinen angenäht und an der Hüfte angeknüpft war. Er hatte also eine V-Form. Um der Hose den nötigen Halt zu geben, konnten Hosenträger angeknüpft werden. Im Alltag war die Hose häufig von schwarzer Farbe.
Unterhalb der Kniehose trug man weiße Strümpfe, die durch Strumpfhalter gehalten wurden. Die Schuhe waren stets von schwarzer Farbe und mit Silberschnallen. Beliebt waren aber auch Lederstiefel.
Die Weste wurde stets geschlossen getragen und reichte bis auf die Oberschenkel. Damit sie eng am Leib lag, wurde sie auf dem Rücken geschnürt. Nicht bis an den Kragen, stets ein Rundkragen, zugeknüpft, ragten die Brustrüschen oberhalb der Knüpfung heraus. Auf Hüfthöhe gab es links und rechts Taschen mit Aufschlag. Die Knöpfe waren häufig aus Silber. Wer es sich leisten konnte, umgab den Saum der Weste mit einer Silberborte. In den kommenden Jahren wurde die Weste immer kürzer.
Der Rock reichte bis über die Knie. Am Oberkörper enganliegend, ging er ab der Hüfte in die Weite. Mit einem Stehkragen versehen, gingen die Ärmel bis zum Handgelenk und hatten hohe Stülpen. Im Idealfall schauten die Ärmelrüschen noch unter dem Ärmel hervor. Auf Hüfthöhe gab es Taschen mit Aufschlag. Wie bei der Weste, waren auch hier die Säume mit Silberborte versehen.
Die Knöpfe des Rocks waren zumeist aus Silber und in Münzgröße. War der Rock ursprünglich immer zugeknüpft, so wurde er auf die Mitte des Jahrhunderts hin immer offener getragen. Ab 1760 war er sogar so geschnitten, daß er sich in der Mitte nicht mehr berühren konnte ("Bauchfrei").
Wer etwas auf sich hielt, der trug auf der linken Seite, da mit der rechten Hand gezogen, einen Degen. Dieser war zu dieser Zeit schon längst kein Adelsprivileg mehr.
Ein Hut, der Dreispitz, war ein Muss. Aus Filz gefertigt, hatte auch er gerne eine Verzierung aus Silberborte und war im Alltag zumeist in schwarzer Farbe.
Was die Stoffe angeht, so bevorzugte man Wolltuche. Diese waren strapazierfähig und knitterten nicht so schnell.
Zum Schluss sei noch die Perücke erwähnt. Zumeist aus Pferdehaar und in weißer Farbe, hatte sie über den Ohren ein, zwei oder drei Locken. Im Nacken ging sie in einen Pferdeschwanz oder geflochtenen Zopf über, an dessen Übergang sich eine Schleife befand. Sie musste regelmäßig gepudert werden und wurde häufig nur in der Öffentlichkeit getragen.
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