Eduard Kluger wurde am 25. Juli 1881 in Neu Zechsdorf geboren, trat nach seinem Theologiestudium in Olmütz am 15. September 1903 in den Deutschen Orden ein und erhielt den Ordensnamen Heribert. 1905 wurde er in Brixen zum Priester geweiht. Pater Heribert Kluger unterrichtete seit 1911 in Freudenthal als Religionsprofessor am dortigen Gymnasium und leitete seit 1931 das dortige Deutschordensspital. Auf dem Generalkapiel von 1936 einer der Hochmeisterkandidaten, wurde Kluger in den Generalrat des Deutschen Ordens gewählt.
In der Nacht zum 30. September 1938 unterzeichneten die Regierungschefs von Großbritannien, Frankreich, Italien und des Deutschen Reiches das Münchner Abkommen. Mit diesem Vertrag, durch den die sudetendeutschen Gebiete in der Tschechoslowakei an das Deutsche Reich angeschlossen wurden, sollte die Sudetenkrise beendet und ein Krieg verhindert werden. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in das Sudetenland am 1. Oktober 1938 wurde ein Stillhaltekommissar berufen, zu dessen Einflussbereich seit dem 16. März 1939 auch das Protektorat Böhmen und Mähren gehörte. Am 27. Februar 1939 erließ der Stillhaltekommissar Albert Hoffmann ein Dekret zur Auflösung des Deutschen Ordens im Sudetenland. Das Deutschordensschloss in Freudenthal musste geräumt werden. Pater Heribert Kluger wurde aufgrund seiner öffentlichen Ablehnung des Nationalsozialismus als Religionslehrer zwangspensioniert. Unter anderem hatte Kluger nach Judenpogromen am 9. und 10. November 1938 seine Abscheu geäußert. Im September 1944 wurde er von der Gestapo wegen staatsfeindlicher Predigten und angeblichen Abhörens von Feindsendern verhaftet und in Troppau inhaftiert. Dort wurde er zunächst als Zwangsarbeiter im Straßenbau eingesetzt, später in das KZ Dachau überführt. Dort starb Pater Heribert Kluger am 18. Januar 1945.
In dem von der Generalstaatsanwaltschaft für Wiedergutmachung in München herausgegebenen Buch „Die Toten von Dachau“ ist er in der Rubrik „Verzweiflung, Erschöpfung, Hunger, Seuchen etc.“ eingereiht. Ein Angehöriger erinnerte sich Jahrzehnte später, wie ein entlassener Mithäftling von Heribert Kluger den Tod des Paters geschildert hat: Er sei derart hart geprügelt worden, dass sein Blut den Boden verschmierte. Als man ihn zwingen wollte, sein Blut aufzulecken, habe er sich geweigert. Daraufhin sei er von seinen Peinigern totgeschlagen worden.
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