Samstag, 26. Oktober 2024

Biographie zum Bild. - Otto Dietrich von Bülow


Der Deutschordensritter Otto Dietrich von Bülow wurde am 22. Februar 1655 geboren und Erbteil von seinem Vater 1681 das Gut Wehningen, welches ihm der Herzog von Sachsen-Lauenburg ein Jahr später bestätigte.

Nach einem Studium in Helmstedt und einer Kavalierstour durch Holland, Italien, England und Frankreich, ernannte ihn Herzog Christian August von Holstein-Gottorf zu seinem Kammerherren. 1685 bis 1687 begleitete er dann den Prinzen Friedrich als Hofmeister auf seiner Kavalierstour durch die Niederlande und Schweden.


1690 in den Deutschen Orden aufgenommen und den Prinzen nach Italien begleitend, vermittelte er die Ehe des Prinzen mit der Tochter des Königs von Schweden. 

Zum Geheimrat des Herzogs und nach dessen Tod zum Oberhofmeister seiner Witwe berufen, wurde er am 3. Mai 1693 zum Koadjutor des Landkomturs von Sachsen bestellt, was der Hochmeister im folgenden Jahr bestätigte.

Seit 1703 dann selbst Landkomtur, konnte er die Landbesitzungen der Ballei geschickt vermehren. 1704 stiftete er in Gudow ein Armenhaus, das er mit 6.500 Reichsthalern Kapital ausstatte.

Von Bülow verstarb 1732 in der Landkommende Lucklum, von vielen betrauert.

Heinrich von Droste zu Hülshoff

www.damian-hungs.de 



Samstag, 19. Oktober 2024

Grabstein des Konrad von Uttenrode


In der Dorfkirche von Zwätzen befindet sich an einer Wand der aus Kalkstein gefertigte Grabstein des Deutschordensritters Konrad von Uttenrode, welcher noch bis 1991 vor dem Altar gelegen war.

Konrad von Uttenrode wurde 1499 Landkomtur der Ballei Thüringen und verstarb am 30. Juni 1509. Der schlichte Grabstein zeigt oben das Wappen des Deutschen Ordens und unten, wenn auch sehr ausgetreten, das Familienwappen.

Die Umschrift, in Minuskeln verfasst, lautet:

Anno  d(omi)ni  XV  IX  iare  /  den  nechsst(en)  tagk  noch  petri  und  Pauli  /  ist vorschide(n)  der  wurdige  /  here Conradt  vo(n)  Utenrode  la(n)tku(m)ptur  R

Grabmal des Hochmeisters Konrad von Feuchtwangen

Montag, 14. Oktober 2024

Kliekener Marienretabel


Die Kliekener Marienretabel wurde um 1515 in der Werkstatt Lucas Cranach des Älteren geschaffen und stand ursprünglich in der Kommendenkirche zu Aken. Es war die Reformation, welche ihn nach Klieken brachte.


In der Mitte befindet sich eine gotische Madonnenfigur, umgeben von einem hl. Christophorus und der heiligen Gertrud. Die beiden Seitenflügel sind Öl auf Holz.


Auf der linken Seite umarmen sich Anna und Joachim, die Eltern Mariens. Zu ihren Füßen der Stifter. Mantel und Tonsur weisen ihn als Deutschordenspriester aus.


Auf der rechten Seite liegt Anna im Wochenbett und übergibt ihre Tochter Maria einer Zofe, während eine weitere Wasser in eine Wanne gießt. Wir sehen die Geburt Mariens.


Von der Außenseite ist Maria (li) mit dem Verkündigungsengel (re) zu sehen. Da die "Altäre" nur zu Festen geöffnet wurden, war dies, also die Verkündigung, der "Alltagsanblick".



Donnerstag, 10. Oktober 2024

Der Komponist Giuseppe Clemente dall' Abaco und Hochmeister Clemens August von Bayern.




Giuseppe Clemente dall' Abaco, auch Joseph Clemens dall' Abaco, war ein nicht unbedeutender Komponist seiner Zeit und wurde am 27. März 1710 in Brüssel geboren. Er war der Sohn des Komponisten Evaristo dall' Abaco, der in enger Beziehung zum Kölner Kurfürst-Erzbischof Joseph Clemens von Bayern stand und nach dem auch er seinen Sohn benannte.
Da dall' Abaco am Münchner Hof, wo sein Vater tätig war, keine Anstellung finden konnte, stellte ihn Clemens August von Bayern 1729 als Hofcellisten in Bonn an und machte ihn 1738 zum Kammermusikdirektor, wie auch zum kurfürstlichen Rat.

Wie dall' Abaco, so war auch Hochmeister Clemens August von Bayern Cellist. Der Hochmeister war ein begeisterter Musiker und hinterließ bei seinem Tode 17 Celli und Gamben. Der obige Bildausschnitt stammt von 1761 zeigt den Hochmeister beim musizieren.

Joseph Clemens dall’Abaco war ein bekannter Komponist, der eine Reihe von Sinfonien verfasste, die die Aufmerksamkeit seiner Zeitgenossen erregten. Auch verfasste er mehr als 40 Cellosonaten.

Im Jahre 1752 endete seine Zeit am Bonner Hof, als sein Schwager Peter Cosman mit der Kriegskasse des Kurfürst-Erzbischofs durchbrannte. Eine andere Überlieferung berichtet von einem anonymen Brief an den Kurfürsten, in dem er der Planung eines Giftanschlages auf den Kurfürsten bezichtigt wurde. Dieser sollte auf einer Reise nach Bayern vollzogen werden. Zwischen dem 08.01. und dem 19.01.1753 kam es dann zu einer gerichtlichen Untersuchung. Doch weder der anonyme Briefschreiber, noch Beweise für die vermeintlichen Pläne Abacos konnten gefunden werden.

Abaco verließ Deutschland und ging nach Verona, der Heimatstadt seines Vaters. Seit 1765 in Arbizzano di Valpolicella lebend, erhob ihn der bayerische Kurfürst am 22. September 1766 zum Baron.

Giuseppe Clemente dall’Abaco verstarb am 31. August 1805.

Donnerstag, 3. Oktober 2024

330 Jahre Priester- und Bischofsweihe des Hochmeisters Ludwig Anton von Pfalz-Neuburg


Ludwig Anton von Pfalz-Neuburg, geboren am 9. Juni 1660 in Düsseldorf, war nicht nur seit 1684 Hochmeister des Deutschen Ordens, sondern seit 1691 auch Fürstbischof von Worms und Koadjutor des Kurfürst-Erzbischofs von Mainz. Im Jahre 1694 wollte er sich zudem noch um das Fürstbistum Lüttich bemühen.

In diesem Zusammenhang ist wohl auch seine Priesterweihe am 4. Januar 1694 und seine Bischofsweihe am 10. Januar 1694 zu sehen. Beide Weihen wurden durch den Kurfürst-Erzbischof von Mainz, Anselm Franz von Ingelheim, in der Jesuitenkirche zu Aschaffenburg vorgenommen. Mitkonsekratoren bei der Bischofsweihe waren Matthias Starck, Weihbischof von Mainz, und Johann Philipp Burkhard, Weihbischof von Speyer. 

Leider verstarb der Hochmeister bereits am 4. Mai des Jahres in Lüttich.

Der Hochmeister als Kurfürst.